Montag, 4. Oktober 2010

Was ist eigentlich...Heimweh?!

Nun, zuerst möchte ich auf etwas Essentielles hinweisen. Wir sind alle Menschen, das heißt in unserer Art unendlich verschieden, genau wie in Verhalten, dem Charakter, der emotionalen Ausprägung usw. . Dennoch sind wir in gewisser Weise begrenzt, und damit meine ich unsere Ausdrucksweise, die Sprachvielfalt, ja, überhaupt der Anzahl an Worten, die uns unsere Sprache zur Verdeutlichung von Aussagen zur freien Verfügung stellt. Also wie sollen wir Fremde beispielsweise an unserer Gefühlslage teilhaben lassen? Weisheiten wie etwa: „Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“ gibt es nicht zum Füllen von Poesiealben oder als netten Spruch für eine Valentinstagskarte. Es steckt immer ein Fünkchen Wahrheit dahinter.
Dass man „Liebe“ nicht einfach nach Schema F abtun und in eine Schublade stecken kann ist inzwischen wohl jedem bekannt (allen anderen möchte ich an dieser Stelle mein herzlichstes Beileid wünschen). Wir beschreiben unser Gefühl als „Schmetterlinge im Bauch haben“, hören einfach nicht auf zu lächeln, wir beginnen sogar an den grauen und deprimierenden Tagen die bunte Farbenpracht unserer Umwelt in uns aufzusaugen und in einen Sonnenstrahl in unseren Herzen werden zu lassen. Wir lieben jemanden der Fehler hat. Wir lieben jemanden sogar noch nachdem wir seine Fehler erkannt haben und zum Teil lernen wir sie schätzen.
So in etwa könnte man auch das kleine Wörtchen „Heimweh“ beschreiben. Wir wissen, dass es dieses Gefühl gibt, wir reden im Voraus davon, als wüssten wir worum es sich handle und glauben ernsthaft irgendwelche „Gegenmittel“ zu kennen, geben Tipps wie Weltmeister, doch im Endeffekt sind diese ganz einfach für die Tonne! Ich liebe London, tags wie nachts, bei Sonnenschein wie bei Regen, dennoch gibt es sie, diese Momente in denen ich denke, dass ich zwar bei dieser Familie bin, jedoch kein Teil der Gemeinschaft. Ganz gleich wie sehr ich mich integriere oder wie gut ich mich mit ihnen verstehe und sie schätze. Am Ende des Tages kriegen die Jungs ihren Gute-Nacht-Kuss von den Eltern, die Umarmung, wenn man sich abends nach einem langen Tag wieder sieht. Ich möchte nicht sagen, dass ich jeden Abend ins Bett gebracht werden möchte, aber es ist in gewissen Situationen ein unerklärliches Gefühl von dem Mann übermannt wird. Es müssen nicht die schlechten Tage sein an denen man sich nach seinen Lieben in der Ferne sehnt. Nein. An vielen Tagen, wenn mir etwas Schönes wiederfährt würde ich einfach gerne von Angesicht zu Angesicht mit jemandem reden, und damit meine ich nicht mit einem verpixelten Gesicht via Skype. Es gibt Momente in denen man jemanden einfach an sich drücken möchte und weiß: „ Ich bin zuhause.“ Es ist ein bizarres Gefühl, dieses Heimweh, wie eine Mischung aus Verliebtheit und Liebeskummer, denn zwar kribbelt es im Bauch, jedoch sind es keine Schmetterlinge, und Etwas in Worte fassen fällt schwer, da der Kloß, der im Hals wächst, es einem verwehrt auch nur das kleinste Wörtchen über die Lippen kommen zu lassen. Ja, es ist nicht so wie ich dachte, es ist vielmehr wie der Anflug einer Grippe, plötzlicher Angriff und es streckt einen mit der ganzen Macht nieder. Doch man erholt sich und weiß, dass es bald besser wird. Und man weiß auch, dass man nicht alleine ist, dass man reden kann, mit der Familie und Freunden. Solange man nicht aus der Welt ist, hat man alles im Griff. Heimweh erweitert unseren emotionalen Horizont. Ich weiß nun, was mir wirklich etwas bedeutet; meine Familie, die immer hinter mir steht, meine Freunde, die immer offene Ohren haben, Annette, mit der ich ein kleines bisschen Kehl in unter dem Londoner Firmament habe und meine Mannschaft, der ich mit Stolz die Daumen drücke…Woche für Woche für Woche :)

8 Kommentare:

  1. Auch wir denken an unsere kleine Kadda und vermissen sie, genauso wie Annette!
    Die Mannschaft weiss um eure Unterstützung, zwar nicht auf dem Feld aber mit dem Herzen und das kann man nicht trainieren!

    Danke.................

    AntwortenLöschen
  2. Simone alias Momo :)5. Oktober 2010 um 12:00

    scheeeeeeeeeeeeeeeeeeen :)
    wir vermissen dich auch du nudel :)
    freu mich, wenn du wieder im lande bist!
    knutsch & drück dich :-*

    AntwortenLöschen
  3. ich hab dich sooo lieb,
    dicker Kuss,
    Mama

    AntwortenLöschen
  4. sehr schön geschrieben
    victoria

    AntwortenLöschen
  5. vielen dank für die lieben worte :)
    an ben: alles von herzen^^
    an meinen coach: schön gesagt :)
    an momo: du kriegst doch noch dein t-shirt^^
    an meine mama und victoria:hab euch auch lieb <3

    AntwortenLöschen
  6. wie wundervoll <3 hauste weiter rein & reiß dort die hütten ab :D
    :-*

    AntwortenLöschen
  7. ich bin sehr erstaunt über deine literarischen Fähigkeiten.
    Ich finde den Text auch wunderschön.
    Bin stolz auf dich,
    Dobby

    AntwortenLöschen